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Im Zeichen des Mauerfalls - Glitzer, Glamour und Gala beim 38. Deutschen Sportpresseball


Deutsch-deutsche Sportgeschichte: Henry Maske, Rudolf Seiters und Sven Hannawald (alle Fotos A2 Bildagentur Hartenfelser)

Die Mauer muss weg. Am 9. November 1989 ist sie gefallen - und dreißig Jahre später auch. Bei der großartigen Auflage des 38. Deutschen Sportpresseballs in der Alten Oper Frankfurt stand beim Wiedersehen von Persönlichkeiten aus der Welt der Politik, der Wirtschaft, der Kultur und des Sports die Vereinigung der beiden deutschen Staaten im Mittelpunkt. Das Medienecho über den vom Verein Frankfurter Sportpresse und dem Verband Deutscher Sportjournalisten in Kooperation mit der in diesem Jahr 50 Jahre alt gewordenen Kommunikationsagentur Metropress veranstalteten "schönsten Ball Deutschland", so Schirmherr Volker Bouffier, war ausnahmslos positiv. Eine Auswahl:


Bild-Zeitung


So viel Party! So viele Promis! So viel Gänsehaut!

Mick Schumacher (20) bekam beim 38. Sportpresseball in der Alten Oper die Auszeichnung "Sportler mit Herz". Sieben Jahre, nach dem Vater Michael Schumacher (50) dort als "Legende des Sports" geehrt wurde. An ihn denkt Mick auch bei seiner Dankesrede. Mick Schumachers Liebes-Erklärung an seinen Papa! "Ich bin sehr stolz auf ihn", sagt der Nachwuchs-Rennfahrer (startet diese Saison in der Formel 2) über die Formel-1-Legende. Sein Vater wird seit seinem schweren Ski-Unfall 2013 zu Hause gepflegt.


Sportler mit Herz Mick Schumacher


Von einer Testfahrt im 2000er Ferrari seines Vaters schwärmt er noch heute: "Das war sehr emotional. Es war immer mein Traum, in diesem Auto sitzen - genau wie in dem von 2002. Ich habe beides dieses Jahr fahren dürfen. Ich war überwältigt. Ich bin auch in seinem Sitz gefahren. Komischerweise passe ich da perfekt rein." Die 2500 Ballgäste, darunter auch seine Mutter Corinna (50), sind gerührt von Micks Worten.

Der Gänsehaut-Auftritt von Mick - der Höhepunkt des Sportpresseballs in der Alten Oper. Party? Bis morgens um 4. Gesehen? MP Bouffier, die Eintracht-Bosse Hellmann und Fischer, DFL-Boss Seifert, die Biathlon-Legende Neuner und Dahlmeier und, und, und. Menü? Rinder-Carpaccio, Kalbsfilet im Grüne-Soße-Mantel, Schoko-Pistazien-Mousse.


FAZ


Natürlich weiß auch Peter Fischer ganz genau, wo er am 9. November 1989 gewesen ist. Nicht in Frankfurt, nicht am Checkpoint Charlie in Berlin. Der heutige Präsident der Frankfurter Eintracht war auf Hawaii. Hochzeit im Pazifik-Paradies. "Erst am nächsten Tag habe ich über das amerikanische Fernsehen vom Fall der Mauer erfahren", erzählte Fischer 30 Jahre später bei der großen sportlichen Feierstunde, dem 38. Deutschen Sportpresseball in der Alten Oper am vergangenen Samstagabend. "Im Nachhinein ist es so, dass der Mauerfall für mich wichtiger war", sagte der 63 Jahre alte erste Mann der Eintracht dann noch - seine Ehe ist geschieden, seit vielen Jahren lebt er mit einer neuen Partnerin zusammen.

Der Fall der Mauer, der "Tag des Glücks der Deutschen", wie Volker Bouffier in der traditionell bestens besuchten Alten Oper sagte: Er war das alles beherrschende Thema dieses sportlichen Abends, bei dem sich Stars und Sternchen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und eben dem Sport trafen. Veranstaltet vom Verein Frankfurter Sportpresse und dem Verband Deutscher Sportjournalisten in Kooperation mit der in diesem Jahr 50 Jahre alt gewordenen Kommunikationsagentur Metropress, hat sich der Deutsche Sportpresseball zu einem Klassiker entwickelt. Der Hessische Ministerpräsident und Schirmherr Bouffier sprach vom "schönsten Ball Deutschlands". Ein Ball, der seit 1981 schon in der Alten Oper stattfindet und Jahr für Jahr viele Dauergäste anlockt. Auch Frankfurts Bürgermeister Uwe Becker und Sportdezernent Markus Frank gehören zum treuen Stamm verlässlicher Wegbegleiter, genauso die ehemalige Oberbürgermeisterin Petra Roth.


Der dreimalige Hawaii-Champion Jan Frodeno

Auf Augenhöhe mit den Stars der Szene sein: Beim Deutschen Sportpresseball ist das in zwangloser Atmosphäre möglich. Hier ein Plausch mit Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul, dort ein Gespräch mit dem dreimaligen Hawaii-Champion Jan Frodeno: Alles kein Problem. Auch, einen jungen Mann zum Sportler mit Herz zu machen. Mick Schumacher, der 20 Jahre alte Sohn der Formel-1-Ikone Michael Schumacher, stand zum ersten Mal überhaupt auf einer derart großen Bühne. "So etwas bin ich nicht gewohnt", kommentierte er, merklich aufgeregt. Schumacher Junior hat in diesem Jahr seine erste Saison in der Formel 2 absolviert, ein Aufstieg in die Königsklasse ist sein Ziel, ein genauer Zeitpunkt "aber noch nicht absehbar. 2020 ist nicht realistisch." Mick Schumacher sagt: "Der Sport ist alles für mich. Er gibt mir Kraft."

Schumachers Sohn "Sportler mit Herz"? "Für uns als Jury stellte sich nicht die Frage, ob jemand zu jung für eine Ehrung ist", sagte Metropress-Geschäftsführer Jörg Müller. "Wir blicken auf die Persönlichkeit. Wir blicken auf das Wirken, auf das Auftreten und darauf, wie jemand die Menschen berührt. Und Mick Schumacher berührt die Menschen."


Laura Dahlmeier und Magdalena Neuner, die Legenden des Sports (Foto Metropress)

Berührt und die Herzen der Menschen erreicht - auch die der Zuschauer vor dem Fernseher -, das haben Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier ebenfalls. Die beiden großen Biathlon-Olympiasiegerinnen, nicht mehr aktiv im Schnee und am Schießstand, wurden am Samstagabend als Legenden des Sports ausgezeichnet. Die jüngsten überhaupt, seitdem seit 2007 das Lebenswerk herausragender Persönlichkeiten gewürdigt wird und Sportgrößen wie Michael Schumacher, Franz Beckenbauer, Boris Becker, Uwe Seeler, Katarina Witt und Maria Höfl-Riesch geehrt wurden.

Dass zudem mit Henry Maske und Sven Hannawald und dem am Ballabend abwesenden Matthias Sammer ehemalige DDR-Sportler den Pegasos-Preis für besondere Verdienste um den gesamtdeutschen Sport erhielten: Das passte ebenso zu diesem historischen Ballabend wie die Würdigung Gerhard Dellings als Sportmedienpreisträger. "Ganz toll", nannte es Delling, bis vor kurzem Sportmoderator in der ARD, "dass ich diesen Preis von den Kollegen empfangen darf."

Laura Dahlmeier, die erst 26 Jahre alt ist und im vergangenen Frühjahr ihren Abschied vom Leistungssport angekündigt hatte, sagt dazu nach ihrer Auszeichnung einen Satz, der bestens zu einem Fest am Geburtstag des Glückstags der Deutschen passte: "Ich habe mich für die Berge und für die Freiheit entschieden." Bouffier ergänzte, und die Menge im Ballsaal klatschte: "Sie und Magdalena Neuner sind die beiden Mädels von nebenan. Großartige Botschafter des Sports und für unser Land."


Wiesbadener Kurier


Was macht man, wenn der 38. Deutsche Sportpresseball in Frankfurt ausgerechnet auf den 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer vom 9. November 1989 fällt? Ganz einfach, man feiert dieses Jubiläum gleich mit! So geschehen am Samstagabend in der Alten Oper mit 2300 Gästen, darunter viel Prominenz aus Sport, Politik und Unterhaltung. Schon in der Eröffnungsshow ließen die Veranstalter die damaligen Ereignisse mit Günter Schabowskis legendärer Pressekonferenz und dem Sturm gerührter DDR-Bürger auf die Grenzübergänge noch einmal im Film Revue passieren und brachten dann auf der Bühne im großen Saal symbolisch gar eine Mauer zum Einsturz.


Der Große Ballsaal der Alten Oper (Foto Metropress)

Erstmals vergaben der Verein Frankfurter Sportpresse, der Verband Deutscher Sportjournalisten und die Agentur Metropress als Ausrichter des Balls einen der bei dem Event üblichen Pegasos-Preise speziell für Verdienste um den gesamtdeutschen Sport - natürlich an Athleten aus Ostdeutschland. Zum Zuge kamen Skispringer Sven Hannawald und Boxer Henry Maske. Hannawald feierte an dem Tag zugleich seinen 45. Geburtstag und bedankte sich augenzwinkernd dafür, dass zu der Party eigens die Alte Oper gemietet wurde. Natürlich erinnert sich Hannawald noch genau an seinen 15. Geburtstag am 9. November 1989 in einer Sportschule, wo alle am Abend gebannt die "Aktuelle Kamera" des DDR-Fernsehens verfolgten. Und Henry Maske erzählte, dass er es erst drei Tage später geschafft hat, nach Westberlin zu fahren, wo er "erst mal zu McDonald's ging".

Eine Anekdote von dem großen Tag hatte auch Ex-Kanzleramtsminister Rudolf Seiters parat, der den beiden Sportlern die Preise überreichte. Als am Abend des 9. November der damalige Pressechef von Bundeskanzler Helmut Kohl, Eduard Ackermann, in die Runde stürmte und die Nachricht von der Grenzöffnung verkündete, habe der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble trocken geantwortet: "Als ich Chef des Kanzleramts war, war hier Alkohol verboten." Eigentlich sollte auf dem Ball auch Fußballer Mathias Sammer ausgezeichnet werden, der sagte aber kurzfristig ab.

Dafür gab es aber noch jede Menge andere Ehrungen: Biathlon-Superstars Magdalena Neuner (32) und Laura Dahlmeier (26) wurden zu den bisher jüngsten "Legenden des Sports" ernannt. Neuner berichtete, dass sie nach Ende der streng durchgetakteten Sportlerlaufbahn jetzt als Mama von zwei Kindern wieder mehr spontan lebe. Und Dahlmeier freut sich, dass sie jetzt "mehr Freiheit und Zeit für die Berge" habe.


Laudator Günter Netzer und Sportmedienpreisträger Gerhard Delling

Den Sportmedienpreis erhielt TV-Moderator Gerhard Delling natürlich von seinem langjährigen Kabbelei-Partner Günter Netzer überreicht - beide gingen diesmal ungewohnt harmonisch miteinander um. Und "Sportler mit Herz" wurde der erst 20-jährige Mick Schumacher, der mit Mutter Corinna kam und von vier stämmigen Leibwächtern umgeben war. Er hofft auf den Sprung von der Formel 2 in die Formel 1 seines Vaters Michael Schumacher, räumt aber ein, dass das noch ein bisschen dauern kann. Wie es sich für einen Ball gehört, wurde zwischendurch auch viel getanzt, vor allem von den anwesenden Politikern. Unter anderem kamen Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) mit mehreren Kabinettskollegen, Vorgänger Roland Koch, Landtagspräsident Boris Rhein und Frankfurts Bürgermeister Uwe Becker (alle CDU), Oppositionsführerin Nancy Faeser und die Vizepräsidentin des Europaparlaments Katarina Barley (beide SPD). Auch Schauspieler waren wieder zahlreich vertreten, etwa mit Jürgen Prochnow, Wolfgang Stumph, Marieluise Marjan, Ingo Lenßen und Richy Müller.


Ruth Pointer von den Pointer Sister

Musikalische Stargäste auf der Bühne waren die Pointer Sisters, die zunächst unter der schlechten Aussteuerung und damit viel zu lauten Instrumentalbegleitung vom Band litten, dann aber doch den Saal zum Mitswingen und Tanzen brachten. Als Original-Sister aus der Anfangszeit ist noch Ruth Pointer dabei, die aber von ihrer Tochter Issa und Enkelin Sadako ebenso stimmgewaltig ergänzt wurde. Vor allem Superhits wie "I'm so excited", "Slow Hand", "Fire" und "Jump" kamen bei den Smoking- und Abendkleid-Trägern sehr gut an.

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