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Pegasos für Hartmut Scherzer Heusenstammer Sportreporterlegende erhält beim 43. Deutschen Sportpresseball den Preis in der Kategorie Sportmedien

  • jochenguenther
  • vor 1 Tag
  • 2 Min. Lesezeit
Den PEGASOS-PREIS "Sportmedien" geht an Sportjournalist  Hartmut Scherzer und wird überreicht von der Box-Legende Henry Maske                                     								  Foto: A2 Bildagentur
Den PEGASOS-PREIS "Sportmedien" geht an Sportjournalist Hartmut Scherzer und wird überreicht von der Box-Legende Henry Maske Foto: A2 Bildagentur

Einen Pegasus hätte Hartmut Scherzer vermutlich schon in früheren Jahrzehnten gut gebrauchen können. Ein solches Fabelwesen eines geflügelten Pferdes hätte ihm bei seinen teils verrückt anmutenden Reisen gute Dienste erweisen können. Aber der heute 87 Jahre alte Scherzer hat es auch so geschafft, während einer Fußball-Weltmeisterschaft auf dem einen fernen Kontinent zu einem Boxkampf auf einem anderen fernen Kontinent zu fliegen zwischen zwei Spielen der deutschen Nationalmannschaft.


Die ersten schwarzen Champions


Solche Geschichten sind der Stoff, aus dem Legenden gestrickt werden. Scherzer, noch immer schreiberisch aktiv und als Buchautor beispielswiese mit seinem neuesten Werk „Die ersten schwarzen Champions“ so umtriebig wie nie zuvor in seiner jahrzehntelangen Berufslaufbahn, ist eine solche. Und das ist nun beim 43. Deutschen Sportpresseball, zu dem der VFS gemeinsam mit dem VDS und der Agentur Metropress 2500 Ballgäste in der Alten Oper in Frankfurt versammelt hat, mit der Verleihung des Pegasos in der Kategorie Sportmedien dokumentiert worden. Und es passte allzu gut, dass ein weiteres Kind der Region als Legende des Sports ausgezeichnet wurde. Den Weg des gebürtigen Hanauers Rudi Völler begleitet Scherzer schließlich auch schon seit Jahrzehnten.


Gentleman-Boxer und Reporter-Legende


Die Skulptur aus Meissener Porzellan, die die Kupferskulptur auf dem Giebel des Austragungsorts Alte Oper als Anleihe nimmt,  übergab Henry Maske, die Lichtgestalt des deutschen Boxens in den neunziger Jahren. Maske würdigte Scherzer dabei höchst angemessen, weil er gerade in diesem besonderen Moment einer Ehrung an eine anfangs schwierige Beziehung zwischen Boxer und kritischem journalistischen Wegbegleiter erinnerte. Scherzer hatte den Kampfstil des „Gentleman-Boxers“ sachlich und journalistisch sauber bemängelt. Maske beschrieb in seiner Laudatio, wie er damit umzugehen lernte, für sich Gewinn aus der Kritik zog und sich dadurch eine von gegenseitigem  Respekt geprägte gute und freundschaftliche Beziehung  entwickelt habe.


Das Boxen ist bis heute Scherzers größte sportjournalistische Leidenschaft neben dem Radsport und dem Fußball. Der große Bewunderer und Freund von Muhammad Ali streift sich selbst noch immer die Handschuhe über und trainiert, wie ein Einspielfilm beim Sportpresseball zeigte. Er will ja schließlich fit bleiben und im kommenden Jahr seine 17. Fußball-Weltmeisterschaft besuchen.


Mit Kaiser Franz in den Katakomben


Dann wird er nicht mehr nach dem Endspiel in der Kabine sitzen und mit einem Spieler über das vorangegangene Geschehen sprechen können. So geschah es 1966, als der junge Scherzer in den Katakomben des Wembley-Stadions den noch jüngeren Franz Beckenbauer befragte. 


Aber die journalistische Arbeit wird ihn ebenfalls fit halten, so wie es ihm die Boxlegende Max Schmeling einst in einem Gespräch „diktiert“ hatte: „Wenn man aufhört zu arbeiten, dann stirbt man früher“.


Dem Sportpresseball, der wie stets eine rauschende Party bis tief in die Nacht wurde, bescherte die Ehrung Scherzers neben den anderen Auszeichnungen für Völler und die  „Sportlerin mit Herz“ Kristina Vogel  sowie den vielen italienischen Anklängen der „notte olimpica“ mit dem Stargast Gianna Nannini an der Spitze einen ganz besonderen Moment:  Sie richtete den Fokus darauf, dass der Ball seit Gründungstagen dem Sportjournalismus seine angemessene Bedeutung geben sollte. Am 8. November hob die Ehrung gerade auch die Bedeutung der schreibenden Sportpresse hervor und auch des Gastgebers VFS, dem sich Hartmut Scherzer bis heute eng verbunden fühlt.


Daniel Meuren


Bilder: A2Bildagentur / Hikmet Temizer /metropress


Impressionen vom 43. Deutschen Sportpresseball



 
 
 

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