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Manfred Birkholz gestorben

Aktualisiert: 28. Juli 2020


Manfred Birkholz Foto: KiO

Unser VFS-Mitglied Manfred Birkholz war eine der prägenden Persönlichkeiten des Sportsponsorings. 2009 wurde er in die „Hall of Fame Sponsoring“ aufgenommen, „in Würdigung seiner Verdienste um die Entwicklung eines markt- und vertriebsorientierten Sportsponsorings sowie um Kundenveranstaltungen im CRM-Bereich, mit denen er in der Agenturarbeit Standards setzte, die noch heute Gültigkeit besitzen“, so hieß es damals.

Der VFS trauert - Manfred Birkholz ist an seinem 86. Geburtstag gestorben.

1971, zu einer Zeit, als der Sport noch durch Mäzenatentum gefördert wurde und man Begriffen wie Sportwerbung in Deutschland mit reichlich Skepsis begegnete, gründete er gemeinsam mit Wolfgang Schnell in Frankfurt die PR-Agentur Birkholz+Schnell. Als einer der Ersten überhaupt in Deutschland stieg Birkholz ins Sportmarketing ein und vermarktete den Bundesligaklub Eintracht Frankfurt. 1974 akquirierte man Remington als ersten Trikotsponsor. Außerdem verlegten Birkholz+Schnell die Stadion-Zeitung der Eintracht. Die Refinanzierung über den Verkauf von Anzeigen hatte Vorbildcharakter für die gesamte Liga.

Die Liste der seit dieser Zeit betreuten Sportmarketing-Aktivitäten ist beeindruckend und nur auszugsweise vorzustellen: 1976 begleitet Birkholz in der Frankfurter Festhalle das erste internationale Hallenfußball-Turnier für den Kunden Coca-Cola, in den Jahren 1981 bis 1985 ist man für die Hoechst AG beim ersten großen Stadtlauf in Deutschland, dem Hoechst-Marathon, dabei. 1983 entwickelt die Agentur für das deutsche Turnfest in Frankfurt die Turnfestmeile, die seitdem zum festen Bestandteil aller Turnfeste gehört.


Von 1985 bis 1999 betreibt Manfred Birkholz gemeinsam mit Steven Jedlicki und Jossi Maria Hasenauer die Agentur Birkholz + Jedlicki, die von 1999 bis 2003 zum Octagon-Sport-Netzwerk der Interpublic- Group gehört. Ab 1986 betreut die Agentur die Sportsponsoring-Aktivitäten der Adam Opel AG in den „dynamischen Ballsportarten“. Das Engagement des Autobauers unter Hans Wilhelm Gäb wird marken- und vertriebsorientiert sowie europaweit ausgerichtet und über alle Kommunikationskanäle vernetzt und gilt bis heute als richtungweisend.


Manfred Birkholz, Willi Beier und Jimmy Connors Foto: Klein/Archiv Bernd Czech

Birkholz+Jedlicki leistet Pionierarbeit in der Professionalisierung von Tennis (mit dem DTB und Ion Tiriac) und Golf (mit dem Deutschen Golf-Verband und den Langer-Brüdern). Auch Markenartikler wie Coca-Cola, Dresdner Bank (Das Grüne Band), HugoBoss, IBM, Lufthansa oder Mercedes-Benz setzen auf die Expertise der Agentur: Birkholz+Jedlicki betreut deren Sponsorships und setzt mit zahlreichen Kundenveranstaltungen einen hohen Standard. Bei den Winterspielen in Calgary 1988 organisiert die Agentur in Eigenregie das „Deutsche Haus“, bei den Sommerspielen 2000 in Sydney das Gästeschiff des Nationalen Olympischen Komitees, die „MS Deutschland“.


Seit 2004 führte Manfred Birkholz gemeinsam mit seiner Ehefrau Jossi Maria die Agentur für Sportkommunikation Birkholz&Birkholz und betreute die „Hall of Fame des deutschen Sports“ der Stiftung Deutsche Sporthilfe mit Unterstützung von adidas sowie das Sporthilfe Elite-Forum im Schloss&Gut Liebenberg in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kreditbank AG (DKB) und mit Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk.


Manfred Birkholz wurde 1934 in Berlin geboren und lebte seit 1957 in Frankfurt. Bevor er in die Sportvermarktung einstieg, führte ihn seine berufliche Laufbahn über eine Ausbildung zum Bankkaufmann und eine zehnjährige Tätigkeit als Redakteur der Frankfurter Börsenbriefe bis zur leitenden Position eines Direktors für Öffentlichkeitsarbeit bei Investors Overseas Services in Deutschland. Von 1965 bis 1977 war er Pressewart von Eintracht Frankfurt. Bei der Gründung der Eintracht Frankfurt Fußball AG im Sommer 2000 wurde er in den Aufsichtsrat berufen und gehörte ihm bis Ende 2002 an. 1998 war er Gründungsmitglied des Vereins Sportler für Organspende (VSO), der sich um eine höhere Bereitschaft zur Organspende bemüht.

Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.


Der VFS-Vorstand, Juni 2020

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