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Presseabend Sportstiftung Hessen und VFS

Interessante Einblicke in die Sportförderung, auskunftsfreudige Protagonist:innen und letzte Geheimnisse über einen besonderen Heiratsantrag auf der Champs Élysées: Der Presseabend der Sportstiftung Hessen und des Vereins Frankfurter Sportpresse (VFS) im Vorfeld der European Championships in München bot eine breite Palette an Themen.


Von Links: Samantha Borutta, Joshua Abuaku, Jonas Rutsch, Peter Beuth, Vanessa Mark, Nico Merget Bild: LSB

Im Blickpunkt standen bei der von VFS-Vorstandsmitglied Albert Mehl kurzweilig moderierten Veranstaltung im Frankfurter Lindner Hotel die Athleten:innen sowie der hessische Innen- und Sportminister Peter Beuth, der als Vorstandsvorsitzender der Sportstiftung Hessen fungiert. Diese unterstützt gemeinsam mit einem breiten Förderkreis jährlich rund 300 Aktive in nahezu 50 verschiedenen Sportarten. Unter anderem auch die an diesem Abend als Talkgäste geladenen Jonas Rutsch (Radsport), Samantha Borutta (Leichtathletik/Hammerwurf), Joshua Abuaku (Leichtathletik/400m Hürden) sowie das Athletenvertreter-Team Nico Merget (Rudern) und Vanessa Mark (Bobsport).

Grund zum Feiern hatte an diesem Sommerabend allen voran Jonas Rutsch. Wenige Stunden vor Beginn der Talkrunde in der Otto-Fleck-Schneise hatte der 24-Jährige noch seine Bachelorarbeit verteidigen müssen. Was ihm in beeindruckender Manier gelang: Volle Punktzahl!



Podiumsdiskussion Sportstiftung Hessen und VFS Bild: Yvonne Wagner

Rutsch, der vor wenigen Wochen seine zweite Tour de France in Paris beenden konnte, ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Förderung. Bereits als Schüler wurde er unterstützt. Die Aufnahme in die Sportfördergruppe der hessischen Polizei war dann ein weiterer wichtiger Baustein, um eine duale Karriere mit den schwierigen Entwicklungsschritten bis in den Profibereich in Einklang bringen zu können. „Ich habe sehr viele Vorzüge erfahren“, berichtete Rutsch demütig und betonte, dass die Sportstiftung immer an seiner Seite geblieben sei.


Die Sportstiftung Hessen bietet verschiedene Förderbausteine an, um den Athlet:innen vom Nachwuchsleistungssport bis in die Weltspitze bestmögliche und an den Bedarfen orientierte Unterstützungen zukommen zu lassen. Im Jahr 2021 konnten so mehr als 782.000 Euro an rund 300 Sportler:innen ausgeschüttet werden.

Für Jonas Rutsch jedenfalls wird die diesjährige Tour de France immer in besonderer Erinnerung bleiben. Nach der Abschlussetappe machte der für ein US-amerikanischen Rennstall startende Radprofi seiner Freundin im Zielraum auf der Champs Élysées einen Heiratsantrag. „Und sie hat JA gesagt!“ Geheiratet werde aber erst im nächsten Jahr, verriet der Wiesbadener den knapp 30 Teilnehmer:innen des Presseabends.

Auch Rutsch pflegt einen guten Kontakt zu den Athletenvertretern Nico Merget und Vanessa Mark, die seit gut einem Jahr im Amt sind. Man wolle vor allem für die jungen Sportlerinnen und Sportler in Hessen Ansprechpartner sein. Weshalb es derzeit noch im Vordergrund stünde, die Athletenvertretung gerade bei diesen noch bekannter zu machen, sagten Merget und Mark unisono. Dabei könnten auch die Aushängeschilder Samantha Borutta, ihres Zeichens deutsche Hammerwurf-Meisterin, und 400m Hürden-Olympiateilnehmer Joshua Abuaku helfen. Sportlich gesehen verlief für das Duo von Eintracht Frankfurt zuletzt allerdings nicht alles nach Wunsch. Die zurückliegende Leichtathletik-WM in Eugene/USA möchten beide am liebsten schnell vergessen - Borutta verpasste das Finale, Abuaku konnte verletzungsbedingt gar nicht starten. Die Hoffnungen lagen deshalb auf den European Championships in München.


VFS-Vorstandsmitglied Albert Mehl im Gespräch mit Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport, moderierte die Veranstaltung im Lindner Hotel Bild : Yvonne Wagner

Gute Neuigkeiten hatte derweil Peter Beuth nach Frankfurt mitgebracht. Künftig werden die Förderbausteine um ein Stipendium für junge Nachwuchstrainer erweitert. „Dies ist absolutes Neuland im Bereich der Sportförderung. Und es ist, wenn man sich die Diskussionen um das Trainerwesen auf Bundesebene betrachtet, brandaktuell“, erklärte Hessens Innenminister und fügte an: „Optimale Bedingungen für unsere Athletinnen und Athleten zu schaffen, bedeutet in diesem Zusammenhang zudem, dass auch bei ihren wichtigsten Unterstützern, den Trainerinnen und Trainern, alles stimmt.“

Um die Optimierung von Voraussetzungen geht es auch bei einer Idee, die nicht nur Peter Beuth fasziniert. Während der gut 100-minütigen Talkrunde verriet der Politiker, dass es bereits erste Planung hinsichtlich eines „Sportcampus Deutschland“ gebe. Ort - wie passend: Die Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt.

Es gehe um ein „Vernetzungsprojekt des deutschen Sports“, eine Bündelung der Kräfte. Viele Verbände, die geballte Sportwissenschaft, Vermarktungsvertretungen - alles an einem Ort. Man sei dabei, „das anzuschieben. Es müssen allerdings noch viele Player dazukommen“, erklärte Peter Beuth. Aber: Der Gedanke sei geboren.

Ulrike Weinrich

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