Seine sportlichen Leidenschaften sind Fußball und vor allem Tennis. Als Fan und als freier Sportfotograf. Wenn Hikmet Temizer am 20. Mai seinen 70. Geburtstag feiert, wird er aber kurzzeitig loslassen von seinen großen Hobbys, die längst zum Beruf geworden sind. Er hat mit Ehefrau Brigitte rund um seinen Ehrentag einen Urlaub in Didim an der türkischen Ägäisküste gebucht. Und danach? „Werde ich weiter machen wie bisher – und zwar so lange ich noch Spaß habe und gesund bin“, sagt der Heusenstammer lachend. Zuletzt war er wieder täglich im Einsatz beim ITF-Turnier der Junioren auf der Offenbacher Rosenhöhe. Er ist in der Tennisszene bekannt wie ein bunter Hund.
Temizer kam in Istanbul zur Welt. Schon als Kind schaute er in der türkischen Metropole an einem amerikanischen College den Tennisspielern zu. Er wollte selbst gern einmal diesen Sport betreiben. Fußballfan war er von klein auf, Galatasaray ist sein Verein. Mittlerweile trägt er auch die Frankfurter Eintracht im Herzen.
Hikmet Temizer hat in Istanbul Publizistik und Öffentlichkeitsarbeit studiert, nebenbei als freier Mitarbeiter bei Zeitungen gearbeitet. 1978 war er bereits Chefredakteur der Zeitung Aksam. „Der Geschäftsführer meinte, ich solle doch die englische Sprache lernen, damit ich in der Welt noch besser zurechtkomme. Ich wollte dann am liebsten nach London“, sagt Temizer. Die Idee war zwar gut, die Umsetzung klappte aber nicht ganz. Der damals 26-Jährige landete über einen in Deutschland studierenden Freund zunächst in Dortmund und Münster, dann bei der Zeitung Hürriyet in Zeppelinheim. Er hatte schnell die deutsche Sprache gelernt und Vorlesungen in Publizistik besucht. Im Verein Frankfurter Sportpresse fand er 1988 eine Heimat. London war dann nur noch ein Urlaubziel.
Bis Ende 1999 arbeitete Temizer bei Hürriyet, später dann als Chefredakteur bei Star. Seit 2003 ist er nun schon freiberuflich als Fotograf unterwegs. Das Arbeiten mit der Kamera beherrschte er seit vielen Jahren.
Zu seinen beruflichen Höhepunkten zählen die großen Fußballspiele mit türkischer Beteiligung in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Australien Open 2015 sowie die WTA-Turniere in seiner Heimatstadt Istanbul von 2011 bis 2013.
Und wie war das jetzt mit den eigenen Tennisambitionen? Er hat sich im gesetzten Alter beim SC Steinberg versucht, ist heute Mitglied beim TC Heusenstamm. Der Vater zweier erwachsener Kinder (Tochter Berna und Sohn Timur) wohnt mit Ehefrau Brigitte direkt neben den Plätzen des TC Heusenstamm. Schon irgendwie passend angesichts seiner spannenden Vita.
Holger Appel