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Uneitler Schöngeist und prägender Diplomat - Harald Pieper 85 Jahre alt

  • ralfweitbrecht3
  • vor 11 Minuten
  • 2 Min. Lesezeit
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Harald Pieper, der langjährige Pressechef des Deutschen Sportbundes, der auch viele Jahre als Chefredakteur das „Olympische Feuer“ gestaltet hat, ist am 4. November 85 Jahre alt geworden. Mit 85 Jahren ist er immer noch ein hellwacher kritischer Begleiter des Sports. Steffen Haffner, der frühere Sportchef der FAZ, hat das in der Würdigung zum 75. so formuliert: „Er verbindet seine Begeisterung für den Sport mit einem beharrlichen Gestaltungswillen. Zu der erstaunlichen Ausdauer des stets freundlichen Rheinländers hat sicherlich der Rudersport beigetragen und zu seiner Durchschlagskraft seine Erfahrungen im Boxring.“


Diese Sätze, vor zehn Jahren geschrieben, treffen heute noch zu.


Ein Beispiel für den nach wie vor großen journalistischen Aktionsradius des bis in die Achtziger begeisterten Hobby-Fußballers mit einem besonderen Faible für den SC Freiburg: Gemeinsam mit seinen Herausgeber-Kollegen Detlef Kuhlmann und Ulrich Schulze-Forsthövel präsentierte er am 2. Februar 2024 einer illustren Gästeschar im Eintracht-Museum das Buch zum Gedenken an Walther Tröger mit dem Titel „Die sportlich heiteren und politisch gescheiterten Olympischen Spiele ´72“. Dieses Buch, in dem viele Autorinnen und Autoren zu Wort kamen, ist ein Streifzug durch das Leben und Wirken Walther Trögers als NOK-Präsident, IOC-Sportdirektor, Bürgermeister des Olympischen Dorfes 1972 und, und, und …


Olympische Bewegung ohne Zukunft


Dieses Buch soll eine Fortsetzung erfahren, dessen Erscheinen 2026 geplant ist. Das Trio Pieper, Kuhlmann, Schulze-Forsthövel setzt sich darin, unterstützt von Gastbeiträgen namhafter Autoren, mit der Zukunft der Olympischen Spiele auseinander. „Es wird eine kritische Aufarbeitung zur Zukunft der Olympischen Spiele mit einer Mischung von wissenschaftlichen und sportjournalistischen Beiträgen“, sagt Pieper, nach dessen Auffassung die olympische Bewegung keine Zukunft mehr hat. „Es geht nur noch ums Geld, und der Fußball steht im Mittelpunkt und verdrängt alles.“


Kämpfer für die Ideale des Sports


Pieper kritisiert, dass man es heute nicht mehr in den Griff bekommt, die gesamtpolitische Bedeutung des Sports herauszustellen. Er stellt mit Bedauern fest, dass man den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als gesellschaftspolitischen Faktor nicht mehr wahrnimmt. Er erinnert an die vielfältige Palette, mit der sich der bis 2005 bestehende Vorgängerverband Deutscher Sportbund beschäftigte und nennt Beispiele: Schule und Sport, Sport und Kirche, Sport und Gewerkschaften, Breitensport, Sport und Gesundheit, Sport und Integration.


Vor ein paar Jahren hatte er einmal gesagt: „Es ist traurig, dass die Bild-Zeitung eine Aktion dazu starten muss, dass Kinder schwimmen lernen.“


Harald Pieper kämpft noch heute mit 85 um die Ideale des Sports, so wie er es schon vor vielen Jahrzehnten als Chefredakteur des „Olympischen Feuer“ getan hat. Sein Kampfgeist für eine bessere Zukunft des von ihm so geliebten Sport ist nie erloschen.


Walter Mirwald

 

 
 
 

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